In der Zusammenarbeit mit dem Architekten Artur Paul Duniecki ergeben sich für Charlotte Weinmann nicht nur neue Bildaufgaben, bei denen sie Werke in Bauten integriert, vielmehr treibt der Dialog mit den Erfordernissen von Raumkörpern ihre Abstraktionsbestrebungen voran. Im Spannungsfeld zwischen ›Naturwüchsigem‹ und ›Gemachtem‹ (Architektur) erlaubt sie sich, immer wieder an Ursprüngliches zu erinnern.
Die großformatigen Wandmalereien ›Monuments to nature‹ im Rechenzentrum der Erste Bank greifen das Motiv von Blattadern auf – Natursymbole für die energetische Vernetzung (auch im technologischen Bereich). Das ›arctium lappa‹, die Große Klette, erinnert als ›Wächter des Hauses‹ daran, dass jedes neue Haus der unbebauten Natur ein Stück Raum abtrotzt. Ebendort nähert sich eine in Farbbahnen aufgelöste ›Wasserlandschaft‹ dem geometrischen Raum-Statement als Fresko an.
Und wenn die Malerin schließlich Jahre später ihre heiteren ›Wolkenschriften‹ (Colour Clouds) auf einer riesigen Feuermauer applizieren lässt, wird der Kontrast von ephemärem Luftzirkus und massivem Wohnblock drastisch angesprochen.
›Wolken voll Himmel sprechen den Mauern Heiterkeit zu‹ (Elisabeth Schawerda)