›Natura Viva‹, dieser malerische Leitspruch der Künstlerin, muss als Gegenprojekt zur ›Natura morte‹ angenommen werden: Die festgehaltenen Momente und Formen des Natürlichen verweisen nicht auf stillgelegte Natur im Sinne des Stilllebens, sondern auf Werdendes und Lebendiges, das seinen Weg nach vielen Studien durch Skizze und Fotografie vor Ort ins Tafelbild gefunden hat.
›Im Schauen, diesem Vorgang des Absorbierens, beginnt Charlotte Weinmanns kreativer Prozess. Er beginnt als Erregung und Erlebnis. Die Macht des Imaginären wirkt unmittelbar und die inneren Bilder geraten in Bewegung.‹ (Elisabeth Schawerda)
In den Bildmeditationen wird der Aufmerksamkeitsfokus gleichzeitig aber auch zum Ruhepol: Ausruhen von den Turbulenzen und Wirrnissen der globalen Welt und ihrer vielfältigen Kriege und Zerstörungen. Diesmal allerdings entfalten sich extreme Bildausschnitte, werden autonom und lassen bereits Nonfiguratives ahnen, so als wollten sie durch Üppigkeit und Pracht der Harmonie Nachdruck verleihen. Statt Mündungsfeuer: Blütenfeuer.
›Charlotte Weinmann positioniert ihren Widerstand, wo ihn niemand vermuten würde, in der Natur. Nun sind sie zum Vorschein gekommen, die Seerosen und Callas, die Amaryllis, die Lilien … In riesigen Formaten entfalten die Blüten ihre beschwingende Energie … Sie verbinden ökologischen Anspruch mit politischer Haltung und das philanthropische Bedürfnis, Liebe in die Welt zu bringen.‹ (Maria Rennhofer)